Hans (Jean) Arp, 1949
Graziös schwebt das Wolkengebilde an der Wand. Seine Leichtigkeit überrascht, denn wenn man zunächst nur die äußere, geschwungene Silhouette betrachtet, zeigt sich eine eher gedrungene organische Form. Wie entsteht also diese scheinbare Schwerelosigkeit? Die ausgestanzte Innenform setzt den entscheidenden Kontrast. Sie bricht die Oberfläche auf und ermöglicht uns den Blick hindurch und damit auf die Wand.
Man fragt sich: Ist es nicht auch denkbar, die Wolkenmuschel stünde frei im Raum? Dann wäre sie wohl eher eine Skulptur. Sie würde den Raum durchdringen und ihn gleichzeitig in sich aufnehmen. Ähnliche Fragestellungen werden Arp beschäftigt haben, als er 1932 die erste der insgesamt drei Wolkenmuscheln schuf. Bereits seit Ende der 1920er Jahre hatte Arp damit begonnen, seine Werke mehr und mehr von der Wand zu lösen. So entstehen zunächst einige Reliefplastiken, die formal eine enge Verwandtschaft mit der Wolkenmuschel aufweisen. Sie sind fantastische Zwitterwesen, die Arp auf seinem künstlerischen Weg zur vollständigen Rundplastik begleiten. [ava]
Künstler*in | Hans (Jean) Arp |
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Titel | Coquille-nuage |
Datierung | 1949 |
Reihe, Serie | – |
Material, Technik | Holz |
Maße | 40,5 x 56,5 x 2,8 cm |
Beschriftung / Signatur | verso auf Etikett betitelt, datiert: »JEAN ARP / coquille-nuage / bouleau du canada / meudon 1933« (1933 durchgestrichen und durch 1949 ersetzt) |
Inventar-Nr. | LS 283 |
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Werkverzeichnis | Rau 265 |
Edition | – |
Provenienz |
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Werkstatus | Derzeit ausgestellt |
Rechte | Copyright: VG Bild-Kunst, Bonn 2024 Fotograf: Mick Vincenz, Essen |