Hans (Jean) Arp, 1933
Als eine Weiterentwicklung des im Surrealismus vielfach variierten Prinzips der Collage schuf Arp mit Beginn der 1930er Jahre und bis in sein Spätwerk hinein seine sogenannten Papiers déchirés. Ihren konzeptuellen Ursprung haben sie in seinen dadaistischen Textcollagen. Diese sogenannten Wolkenpumpen, so stellt Arp fest, seien „nicht nur automatische Gedichte, sondern schon Vorläufer“ seiner späteren Papiers déchirés. „Mit der Hand gerissene Bilder“, so nennt Arp diese ungewöhnliche Technik, bei der er Zerstörung und Vergänglichkeit willkommen heißt.
Er zerreißt zunächst Papiere ganz unterschiedlichen Ursprungs. Sodann lässt er diese unter Verzicht auf jegliche Akkuratesse und damit ohne Rücksicht auf entstehende Herstellungsspuren auf einen mit Kleister bestrichenen Blattgrund fallen. Die feinen Härchen des zumeist sehr faserhaltigen Papiers, die die Umrisse der einzelnen Elemente säumen, werden unbedingte Komponenten der poetischen Gestaltungen.
Bei einigen der Kompositionen, die eigentlich allein dem Zufall und dem Unbewussten gehorchen sollen, behält sich Arp — mit einem humorvollen Augenzwinkern — eine künstlerisch-paradoxe Freiheit vor. So verschiebt er bisweilen die meist zarten Elemente und ordnet die ‚Gesetze des Zufalls‘. Auch zahlreiche Reliefs aus Karton (LS 286 und LS 287) und Gips (LS 400) entstehen 'Als Folge zerrissener Papiere'. [ava]
Künstler*in | Hans (Jean) Arp |
---|---|
Titel | Ohne Titel |
Datierung | 1933 |
Reihe, Serie | – |
Material, Technik | Collage, papiers déchirés |
Maße | 30,4 x 24,8 cm |
Beschriftung / Signatur | Signatur: verso auf Rückenpappe oben links auf Etikett signiert: »ARP«; betitelt, datiert: »JEAN ARP / papiers déchirés / 1933« |
Inventar-Nr. | LS 62 |
---|---|
Edition | – |
Provenienz |
|
Werkstatus | Derzeit ausgestellt |
Rechte | Fotografie: Mick Vincenz |
Sie benötigen Bilddaten zum Werk?