Hans (Jean) Arp, 1925
Tête; Objet à traire (Kopf; Objekt zu melken) ist ein in vielerlei Hinsicht herausragendes Werk im Œuvre von Hans Arp. Das Relief entsteht 1925 (oder 1926) unter dem Einfluss des Pariser Surrealismus. Eine zentrale Idee des Surrealismus ist das Erheben des Objekts zu einer eigenständigen Kunstform. Hierbei werden Gegenstände des Alltags aus ihren gewohnten, logischen Zusammenhängen herausgelöst, um sie in neue, teils absurde Beziehungen zueinander zu setzen.
Das Unbewusste und der Traum stehen Pate bei diesen fantastischen Realitäten jenseits unserer herkömmlichen Vorstellungswelt. Arp beherrscht meisterhaft den Umgang mit dem surrealistischen Objekt. Sein Kopf; Objekt zu melken ist eines jener ironisch verzerrten Zwitterwesen, bei dem die Grenzen zwischen Mensch und Dingwelt vollständig aufgehoben sind. Auch technisch ist es ein Hybrid: aus Collage, Assemblage und Relief.
Unter den 781 Nummern, die das Werkverzeichnis der Reliefs aus den Jahren 1914 bis 1966 umfasst, ist es eines von nur zweien, bei denen Arp Stoff verwendet. Gleiches gilt für den seltenen Einsatz von Blattgold als Blattgrund. Diese Besonderheiten und die illustre Reihe von Vorbesitzern, darunter der sogenannte Papst der Surrealisten, André Breton, überzeugte 2021 die Ernst von Siemens Kunststiftung, den Ankauf für die Sammlung des Arp Museums großzügig zu unterstützen. [ava]
Künstler*in | Hans (Jean) Arp |
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Titel | Tête; Objet à traire |
Datierung | 1925 |
Reihe, Serie | – |
Material, Technik | Karton, Blattgold, Textil |
Maße | 36,8 x 35,5 cm |
Inventar-Nr. | AMBR 1593 |
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Werkverzeichnis | Rau 74 |
Edition | – |
Provenienz |
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Werkstatus | Derzeit ausgestellt |
Rechte | - |
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